blutegel

Die Anwendung von Blutegeln als Heilmittel ist nachweislich schon vor 3000 Jahren eingesetzt worden. Sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tiermedizin ist die Blutegeltherapie eine anerkannte Behandlungsform.

Im Speichel des Blutegels wurden verschiedene medizinisch wirksame Substanzen nachgewiesen. Diese Substanzen enthalten Wirkstoffe, die auch in Arzneimitteln der Schulmedizin angewandt werden wie z. B. die Wirkstoffe Hirudin, Calin und Hyaluronidase. Hirudin, ist z.B. ein weltweit anerkanntes Arzneimittel, das bei verschiedenen Blutgerinnungsstörungen, u.a. bei Herzinfarkt, Verwendung findet. Die natürliche Wirkstoffkombination des Egelspeichels, die während des Saugvorganges mit seinem Speichel in die Bisswunde abgegeben wird, ist einzigartig und noch nicht abschließend entschlüsselt.
Die Wirkstoffe im Speichel des Blutegels fördern die Gerinnungshemmung und die Blutzirkulation im Bereich der Ansatzstelle wird angeregt. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Auch Beschwerden und Schmerzen bei chronischen Erkrankungen können durch den verbesserten Stoffwechsel gelindert werden. Zusätzlich wirkt die Blutegeltherapie entstauend, krampflösend und entspannend. Neben der positiven Beeinflussung der Blutzirkulation im Ansatzgebiet wird auch der Lymphstrom beschleunigt.

 

Blutegel zur medizinischen Anwendung sind Fertigarzneimittel nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 Arzneimittelgesetz. Es werden nur medizinische Blutegel der Gattung Hirudo medicalis, verbana oder orientalis aus deutscher Produktion genutzt (Biebertaler Blutegelzucht).

ANWENDUNg

Die Indikationen in der Tiermedizin sind vielfältig:

- Spondylosen, Arthrosen, Arthritis

- Gelenkfehlbidlungen wie ED oder HD

- Sehnenentzündungen

- schlechte Wundheilung, Narbenbildung

- Leckekzeme, Sommerekzem, Hot Spots

- Hämatome, Abszesse, Lymphstau

- Bandscheibenvorfall, Nervenentzündungen, Ataxien, Cauda Equina

- Hufrehe, Keuzverschlag

- Muskelatrophie

 

behandlung

Bitte beachten Sie, dass die Blutegel frisch bestellt werden müssen. Daher ist eine kurze Vorlaufzeit mit einzuplanen. Jeder Egel wird nur ein einziges Mal verwendet.

Ihr Tier sollte möglichst keine Schmerzmittel oder blutverdünnende Medikamente vor der Behandlung bekommt, da dies ein Beißen der Egel verhindern oder ein langes Nachbluten auslösen kann. Auch der frische Einsatz von Antiparasitika (Zecken- und Flohmittel) oder Shampoos wehrt den Egel ab. Bei sehr dickem oder langem Fell kann es nötig sein die Bissstellen zu scheren. Die Hautstelle wird gereinigt bevor der Egel angesetzt wird. Der Biss der Egel ist so gut wie schmerzfrei - es wird vermutet, dass Inhaltsstoffe des Egelspeicheln eine leicht betäubende Wirkung haben. Die Mahlzeit dauert in der Regel 15-90 Minuten, der Egel muss dabei von alleine den Trinkvorgang beenden.

Nach der Behandlung muss die Wunde nachbluten. Dies kann bis zu 12 Stunden dauern. Am besten ist die Wunde dabei offen zu halten, es kann aber auch ein Verband angelegt werden, sollte dies zum Transport o.ä. notwendig sein.

 

Je nach Indikation werden meist 1-5 Egel eingesetzt.

Oft ist eine Spotanverbesserung schon nach der ersten Behandlung zu sehen. Je nach Fall kann es nötig sein mehrere Behandlungen durchzuführen.